Psychologischer Dienst

Imagefilm und Virtueller Klinikrundgang

Moderator Jörg Pilawa beim "Dreh" mit Patienten
Der großzügige Eingangsbereich der Klinik

 Hier geht's zum Imagefilm // Der aktuelle Imagefilm des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendrheumatologie zeigt das in Deutschland einzigartige "Garmischer Therapiekonzept" zur Behandlung rheumakranker Kinder- und Jugendlicher. 

 

 

Hier  startet der neue virtuelle Klinikrundgang. Mit zehn brillanten 360-Grad-Panoramabildern werden Sie durch ausgewählte Bereiche unserer Klinik geführt. Sie können das Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie sowie das Zentrum für Schmerztherapie junger Menschen jetzt auch virtuell kennenlernen. Die zehn Auswahl-Panoramabilder enthalten prägnante Informationstexte und an ausgewählten Stellen Musik, einen Video-Clip über das Therapiekonzept und Sprachinformationen. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei dem virtuellen 'Klinik-Spaziergang'. 

Behandlungsangebote des psychologischen Dienstes

Eine chronische Erkrankung löst bei Kindern und Jugendlichen intensive Gefühle aus. Sie durchlaufen viele Phasen mit unterschiedlichen Belastungen, auf die sich die ganze Familie immer wieder neu einstellen muss. Schmerzen und körperliche Einschränkungen können die soziale Integration erschweren. Die Kombination von alterspezifischen Entwicklungsaufgaben und krankheitsbedingten zusätzlichen Herausforderungen kann zu emotionalen Problemen und/oder Verhaltensauffälligkeiten führen. Dies ist jedoch nicht zwangsläufig so, im Gegenteil kann eine chronische rheumatische Erkrankung auch eine positive Herausforderung bedeuten, wobei die Kinder und Jugendlichen mehr Selbstbewusstsein und soziale Kompetenzen erlangen und früher reifen.

Kleine Kinder erleben die Einschränkungen anders als Jugendliche und brauchen daher andere Lösungsmuster und Anregungen; der psychologische Dienst kann adäquate, praktische Hilfe für den Alltag mit einem rheumakranken Kind anbieten. Für Eltern stehen oft Fragen zur Erziehung oder zur Gestaltung des Tagesablaufs mit seinen zusätzlichen Belastungen im Mittelpunkt. Der psychologische Dienst will Kindern und Eltern Mut machen, sich den Anforderungen der Krankheit zu stellen und sie zu meistern. Bei tiefgreifenden Auswirkungen der Erkrankung und bei Beziehungsstörungen innerhalb der Familie kann eine psychologische Beratung oder Psychotherapie hilfreich sein.

Patienten-Einzelgespräch und Elterngepräche

 

Patienten-Einzelgespräche

In den Einzelgesprächen liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Krankheitsbewältigung und Psychoedukation, um mit den Patienten ein bio-psycho-soziales Krankheitsverständnis  bezogen auf ihre persönliche Situation zu erarbeiten. Die Patienten lernen dabei psychologische und körperliche Prozesse kennen, die im Rahmen ihrer rheumatischen Erkrankung auftreten können. Darauf aufbauend werden individuelle Strategien zur Krankheitsbewältigung, zur emotionalen Stabilisierung und  für einen besseren Umgang mit Schmerzen entwickelt und eingeübt. Die jungen Patienten werden dabei unterstützt, sich wieder mehr zuzutrauen, fröhlicher zu werden und aktiv an sozialen Aktivitäten teilzunehmen.

Elterngespräche

Die rheumatische Erkrankung begleitet das Familienleben meist über einen langen Zeitraum, sodass die psychologische und emotionale Unterstützung aller Familienmitglieder wichtig ist. In den Elterngesprächen wird deshalb neben der Psychoedukation Wert darauf gelegt, die Eltern mit ihren Sorgen und Ängsten anzunehmen und zu unterstützen. Unter anderem wird mit den Eltern geplant, wie sie ihr Kind in Zukunft bestmöglich unterstützen können, um sowohl das Familienleben harmonisch zu gestalten als auch schulische, soziale und soweit als möglich sportliche Aktivitäten aufrecht zu erhalten.

Entspannung und Imagination

Entspannung und Imagination

Durch belastende Faktoren im Alltag und Stress durch eine chronische Erkrankung bzw.  Schmerzerfahrungen ist oft ein erhöhtes Maß an körperlicher und psychischer Anspannung zu beobachten. Dies kann sich wiederum negativ auf psychisches Befinden und  Schmerzwahrnehmung auswirken. In den Entspannungs- und Imaginationseinheiten erlernen die Kinder und Jugendlichen, wie sie selbst einen positiv entspannenden Einfluss auf Psyche und Körper nehmen können. Das Angebot reicht von Einzelsitzungen über Kleingruppen– bis zu  Gruppenentspannungseinheiten. Bei Bedarf können die Patienten individuell gestaltete Entspannungs- und Visualisierungsübungen auf CD erhalten, sodass sie auch zu Hause weiter üben und profitieren können.

Biofeedback

Biofeedback

Biofeedback, ein wissenschaftlich fundiertes, psychologisches Übungsverfahren, misst kleinste Veränderungen im Körper mittels verschiedener Sensoren. Diese Informationen werden vom Computer verarbeitet und in Echtzeit auf einem Monitor oder über Lautsprecher widergegeben. Im Biofeedback werden somit körperliche Prozesse und Veränderungen, die nicht oder nur ungenau wahrgenommen werden können (Atmung, Fingertemperatur, Muskelspannung u.a.) an den Patienten zurückgemeldet. Man lernt, diese Signale aktiv und willentlich zu steuern mit dem Ziel, körperliche Prozesse zu beeinflussen, die oftmals eng mit dem Erleben von Belastung und Stress in Verbindung stehen.

Nach einer gewissen Trainingszeit entfällt die Notwendigkeit von Biofeedback, da die jungen Patienten gelernt haben, die Signale ihres Körpers in ihrem ursprünglichen schwachen Ausmaß zu erkennen, richtig zu interpretieren und darauf zu reagieren.

Pferdegestützte Angebote

Pferdegestützte Angebote

Pferdegestützte Therapieangebote sind bei Kindern und Jugendlichen sehr wertvoll, da  sie viel Freude bereiten und somit einen positiven Effekt auf Durchführbarkeit, Erfolg und emotionales Wohlbefinden haben. In der psychologisch orientierten Pferdetherapie liegt der Fokus vermehrt auf Kommunikation, Beziehungsarbeit und psychischer Stabilität. Die Patienten erleben im Umgang mit den Pferden viele  positive emotionale Momente, was sich unbewusst auf alle Ebenen der  Krankheitsbewältigung und Schmerzwahrnehmung auswirkt.

Im Bereich der Pferdepädagogik geht es vermehrt um die erlebnisorientierte Arbeit mit den Pferden. Der Fokus liegt auf Bewegung, neuen Sinneserfahrungen und Freude am Ausprobieren.

Kampfkunstgestützte Schmerztherapie

Kampfkunstgestützte Schmerztherapie

In der kampfkunstgestützten Schmerztherapie (ohne Körperkontakt) liegt der Fokus auf der inneren Stärkung der Persönlichkeit und auf der Verminderung der Angst vor Bewegung. Methoden und Bewegungsabfolgen aus dem Taekwon-Do, Taiji, Qi Gong und Sunmudo beinhalten auf körperlicher Ebene ein hohes Maß an Konzentration, Körperkontrolle und Koordination. Die Patienten lernen, mithilfe von Atemtechniken, meditativen Übungen und konzentrierten und langsamen Bewegungen bewusst ihre persönlichen körperlichen und psychischen Stärken zu erkennen. Auf psychologischer Ebene wird im Einklang mit jahrtausendealten fernöstlichen Philosophien gemeinsam in der Gruppe reflektiert, wie durch Achtsamkeit eine gesunde Balance zwischen Körper und Geist erzielt werden kann, wobei Aspekte der Krankheitsbewältigung und Schmerzverarbeitung eingebaut werden. Dabei wird auf die Wünsche, Hoffnungen und Stärken der Patienten eingegangen, sodass jede/r einen persönlichen Gewinn an Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein und achtsamem Umgang mit sich selbst erlangt.